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Petersen Avis nr. 24 2011 DE
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als le corbusier ende
der
1920er jahre seine weiĂźen villen entwarf, war
die
welt noch eine an-
der
e. mit palladio als vorbild
und
dem kubismus als quelle
der
inspiration suchte er
die
reine, prismatische architektur,
die
genau wie
der
klassische tempel
und
die
renaissance-villa ĂĽber landschaft, tal, berg
und
ebene herrschen konnte. seitdem haben sich unsere landschaften
und
städte radikal verän
der
t,
und
mit ihnen
die
ar- chitektonischen herausfor
der
ungen. das offene land – verwandelt in vororte. dichte ist ein un- umgänglicher faktor überall auf
der
welt,
und
die
vorstellung des architekten,
der
im grĂĽnen baut, um sich seine umgebung zu unterwerfen, hat nur noch einen begrenzten, wahrscheinlich gar keinen bezug zur wirklichkeit. es ist immer schon etwas da, entwe
der
in form konkreter strukturen
und
bebauungen o
der
in form einer tradition, einer gepflogenheit o
der
tonalität. damit sind
die
herausfor
der
ungen fĂĽr den architekten von jedoch nicht geringer geworden. heute wird
der
architekt damit konfrontiert, oft sehr komplexe strukturen
und
bebauungsmuster
und
-formen deuten zu können,
die
als gr
und
lage unserer aussagen
die
nen.
und
der
architekt muss sich eine vertrautheit mit den stimmungen eines bestehenden gebäudes
und
dessen charakteristika aneignen, bevor er selbst zu wort kommen kann.
die
besten architekten
der
zukunft werden daran zu erkennen sein, dass sie ihre eigenen statements durch den dialog mit dem historisch vorgegebenen schärfen. dafür gibt es in
der
kontemporären architektur unterschiedliche traditionen; in den nordischen län
der
n hatten das verständnis
und
das einfühlungsvermögen in den kontext immer einen wichtigen stellenwert im selbstverständnis
der
architekten. auch im dänischen architektenbüro fogh & følner ist
die
gr
und
lage
der
arbeit respekt vor dem kontext; bei restaurierungsaufträgen, aber auch beim eine rathauserweiterung · von christoffer harlang, professor, ph.d. kontextuelles gesamtkonzept als folge
der
kommunalreform
und
des zusammenschlusses vieler gemeinden wurde eine reihe von rathäusern in dänemark erweitert.
die
s gilt auch fĂĽr das rathaus
der
stadt sorø, das durch eine unaufdringliche, jedoch wirkungsvolle architektur als in sich geschlossener bau erscheint,
der
neues
und
altes verbindet. | 5
der
besucher wird durch ein groĂźes portal geleitet, um
die
harmonisch proportionierte neue hofanlage des rathauses zu erreichen – ein gewinn für das rathaus
und
die
stadt.
die
roten kohlebrandziegel – d33 – verleihen
der
neuen rathausfassade genau
die
ausdrucksvolle
und
variierte oberfläche,
die
sich
die
architekten vorgestellt hatten. durch den stein entsteht eine durch das material geschaffene verbindung zu den ursprünglichen rathausgebäuden, von denen eines ende des 19. jahrhun
der
ts erbaut wurde.
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